Aller bitteren Niederlagen sind drei

Zwei Urgesteine im Duell: Marco Mayor der Berlin Wizards am Schlag gegen #7 Jürgen "der Kugel" vom Dombrowsky.

Im ersten Tripleheader im Gail S. Halvorsen Park konnte am vergangenen Samstag leider kein Sieg errungen werden. Alle Skylarks-Teams fuhren teils deftige Niederlagen ein und erhöhten die teamübergreifende Niederlagenserie auf 5.

1 2 3 4 5 6 7 R H E
Berlin Challengers 2 2 2 0 4 0 5 0 13 17 8
Berlin Skylarks 3 0 2 1 1 0 0 1 5 8 6

Im ersten Spiel des Tages waren wie schon am vergangenen Spieltag die Berlin Challengers 2 zu Gast, die lediglich den Gegner tauschten und dieses Mal auf Team 3 trafen. Nachdem gegen Team 4 bereits ein überzeugender Sieg eingefahren werden konnte, wiederholte sich dieser Verlauf auch an diesem Wochenende. Die Gäste traten mit größtenteils unveränderter Besetzung an, schickten allerdings zu Beginn Max Malecki auf den Mound, der im letzten Spiel noch als Einwechselwerfer eingesetzt worden war. Die Skylarks konterten mit Markus Bieligk, der zuletzt gegen Team 4 im Derby gepitcht hatte. In den ersten 4 Innings entwickelte sich ein recht ausgeglichenes und vor allem auch zügiges Spiel. Beide Seiten setzten einige gute Hits ein, um Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen - im Gegensatz zu einigen Spielen in der Bezirksliga in der Vergangenheit lag es nicht an Ungenauigkeiten der Pitcher (Walks und Hit by Pitches), wenn Punkte erlaufen werden konnten. Ab dem 4. Inning zeichnete sich aber die Überlegenheit der Challengers ab - durch Ausnutzen einiger Fehler der Defensive wurde die Punktzahl von 4 auf 8 verdoppelt, was die Vorentscheidung markierte. Den Hausherren gelang nicht mehr wirklich etwas - nach einem kurzen Intermezzo gegen den im Gegensatz zum Team 4-Spiel durchwachsen auftretenden Victor Geronimo war dann an Closer Christian Wanning Endstation. Dieser gab nur 2 Hits ab und schickte 5 Feldlerchen wieder mit einem K auf die Bank. Die Offensive der Gäste legte im 6. Inning noch weitere Punkte nach, was aber schlussendlich nur Makulatur bedeutete.

Unterm Strich ergab sich leider eine weitere Niederlage für Team 3 - Fehler wurden verhältnismäßig vermieden und das eigene Pitching zeigte zwar sehr gute Kontrolle (und 11 Strikeouts) - aber leider gelang des den Gästen wesentlich besser, die Bälle des Gegners ins Spiel zu bringen (17 Hits).

1 2 3 4 5 6 7 R H E
Berlin Wizards 2 0 0 2 2 1 6 4 15 10 3
Berlin Skylarks 4 3 0 2 0 0 0 0 5 6 3

Spiel 2 des Tages lässt sich leider unter „gut begonnen, schlecht beendet“ verbuchen. Zu Beginn des Spiels sah die Lage sehr rosig aus: Man kam gegen den gegnerischen Pitcher sehr gut ins Spiel, erreichte schnell in 3 Innings 5 Punkte und auf der anderen Seite gelang es dem Schweizer Taschenmesser des Vereins, #7 Jürgen „the man, the legend“ von Dombrowsky, durch mindestens den Einsatz dunkler Magie seine Form von mindestens 2015 erneut abzurufen und die Besucher aus dem Südwesten mit seinen unheilvollen 39 mph Cuttern und 50 mph Fastballs vollkommen zu verwirren. Leider kam der Skylarks-Hype-Train dann aber auch im 4. Inning wieder abrupt zum Halt: die Magie erlosch vorzeitig, Jürgen musste aufgrund schmerzender Schulter ausgewechselt werden, und schien im Zuge dessen auch die gesamte Energie aus seinem Team mitzunehmen. Keinem der folgenden Pitcher gelang es auch nur im Ansatz, die Wizards-Offensive zu kontrollieren oder einzudämmen, was sich eindrucksvoll am Linescore ablesen lässt. Gleichzeitig kam auch offensiv viel zu wenig aufseiten der Hausherren und -damen und es gelangen überhaupt keine Punkte mehr für die Feldlerchen - nur dank eines erneut unterbrechungsarmen Spielverlaufs war es zu verdanken, dass dennoch 7 Innings komplett absolviert werden konnten.

1 2 3 4 5 6 7 R H E
Berlin Wizards 2 4 2 0 1 0 3 12 14 6
Berlin Skylarks 2 0 0 2 1 1 7 0 11 8 5

In einer perfekten Welt aus Feldlerchen-Sicht hätte sich bei Spiel 3 des Tages der Bericht von selbst geschrieben. Direkt nach dem 6. Inning begonnen, hätte er etwa so gelautet: „In einer triumphalen Inversion des vorausgegangenen Spiels finden die Skylarks 2 sehr spät, aber noch rechtzeitig zu ihren Fähigkeiten und entreißen dem Gegner den schon sicher geglaubten Sieg in letzter Minute“

Stattdessen kam es ganz anders.

Im Moment des unmittelbaren Spielendes kam mir nur ein einziges mögliches Fazit in den Sinn - und es entstammt einer gänzlich anderen Sportart und erfordert, dass ich etwas weiter aushole. Am 6. Oktober 2013 trafen in der US-Football-Profiliga NFL die mäßig erfolgreichen Dallas Cowboys auf den haushohen Favoriten Denver Broncos. Bei den Broncos, die mit einer makellosen Bilanz von 4 Siegen und 0 Niederlagen in das Spiel kamen, spielte beizeiten die lebende Quarterback-Legende Peyton Manning auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten. In Dallas dagegen stand man bei mickrigen 2:2. Mit anderen Worten: Vor dem Spiel wurde lediglich diskutiert, wie hoch der Sieg der Broncos ausfallen würde. Und dann spielte Dallas-Quarterback Tony Romo das Spiel seines Lebens, erwarf zum ersten Mal in der Cowboys-Geschichte über 500 Yards und legte 48 Punkte vor. Perfekte Underdog-Story? Weit gefehlt - die Cowboys verloren das Spiel (!) - mit 51 zu 48 Punkten durch ein Field Goal in der letzten Sekunde. Weil Manning eben auch an einem Abend, an dem Romo überirdisch gut war, noch ein kleines bisschen besser war.

Und dann sagte US-Kommentator Al Michaels nach dem Spiel jenen Satz, der sich in mein Sportlergedächtnis eingebrannt hat, und der wie die Faust aufs Auge auch zu jenem Spiel passt, das am Abend des 14.8.2021 im Gail-Halvorsen Park gespielt wurde:

„There are losses - and then there are losses…“

Samstag fühlte sich an wie ein Spiel, in dem nach Startschwierigkeiten alles richtig lief - bis es ganz furchtbar falsch lief. Eine jener Niederlagen, die emotional nachwirken, als seien sie mindestens 3 Niederlagen in der Tabelle wert. Eins jener Spiele, das auch über Jahre noch vor den inneren Augen auftaucht, wenn man nachts wach liegt. Aber der Reihe nach.

Es lief nicht gut. Gar nicht gut. Das gesamte Team 2 wirkte zu Spielbeginn so, als sei es noch nicht richtig wach, obwohl die Nachmittagssonne den Sand des Ballparks bereits golden zu färben begann. Die überhastete Vorbereitung durch zwei unmittelbar vorhergehende Spiele, das unterbrochene BP durch die Nachricht „Spielstart in 20 Minuten“, die ausgefallene Pre-Game-Routine - all das steckte den Feldlerchen spürbar in den Knochen - während die Wizards, in der Mehrheit bereits unmittelbar vorher gegen Team 4 aktiv gewesen, cool und abgeklärt ihren Doubleheader fortsetzten. Dementsprechend stand es dann auch nach 3 Innings. Auf der einen Seite der coole Punktestand von 8 (Pitcher Ryan Jones erwischte nicht den besten Tag), auf der anderen zerfahrenes Spiel, viele Fehler und blanke Verzweiflung angesichts des extrem akkuraten gegnerischen Pitchings, das nahezu keine Balls zu werfen imstande war. Auch hier hätte das Spiel bereits entschieden gewesen sein können. Aber das war es nicht. Die Feldlerchen kämpften sich zurück, stabilisierten endlich die Defensive und legten stetig, aber bestimmt in Inning 3,4 und 5 eigene Punkte nach - zunächst noch durch Hilfe von Errors der Gäste, aber im 6. Inning folgte dann die Explosion. Die Bases konnten durch Hits und Walks alle besetzt werden, als Henri Granowski, zu diesem Zeitpunkt als Reliever für Ryan ins Spiel gekommen, an den Schlag kam. Der Moment schien reif für den einen entscheidenden Hit, auf die Skylarks das gesamte Spiel gewartet hatten. Und wie es diesen Hit gab. Henri schaffte es mit nur einem Schwung, den Spielstand in Richtung der Hausherren zu ändern: mit einem soliden Sound landete der Ball über dem Zaun. Grand Slam! Die Stimmung war wie elektrisiert, die Müdigkeit und Behäbigkeit der vorherigen Innings wie weggeblasen. Mit neuem Schwung ging man siegesgewiss ins 7. Inning.

An dieser Stelle würde ich den Bericht gern mit einem kurzen Satz beenden, der irgendetwas von „weiter passierte nichts mehr“ beinhaltete - aber was der heroische Schlusspunkt eines herausragend spannenden Spiels sein sollte, entpuppte sich zum Ende leider als Randnotiz. Die Wizards eroberten die Führung durch 3 Hits und einen Walk gegen den Grand Slam-Helden selbst in kürzester Zeit zurück - und Pitcher Bernhard Scharwächter schaffte es, die letzten Ressourcen zu mobilisieren und die Skylarks-Hitter schnell wieder auf die Bank zu schicken.

Es bleibt für uns also als Fazit eines herausragenden Spiels nur, unseren Hut vor dem abgeklärten und einfach erfahreneren Gegner aus dem Südwesten zu ziehen und mit den zahlreichen Fehlern und verpassten Chancen im gesamten Team zu hadern, die auch einen anderen Ausgang des Spiels im Bereich des Möglichen hätte erscheinen lassen. Sorry Henri: an manchen Tagen gibt es eben Niederlagen - und an anderen gibt es Niederlagen.

Ausblick

Auch wenn es manchmal unwahrscheinlich scheint - auch nach solchen Spieltagen geht das Leben weiter - und zwar bereits in der Folgewoche, in der Team 1 wieder aktiv wird. Dort trifft man auswärts um 13 Uhr am Kölner Damm zu einem DH auf die Berlin Sluggers 2, gegen die man am Opening Day einen Split erreichen konnte. Davor tritt am gleichen Ort unser Schülerteam ebenfalls gegen die Sluggers an - First Pitch ist um 10 Uhr.

Team 3 trifft am gleichen Tag abends um 17:30 Uhr an der Königshorster Straße auf die Berlin Flamingos 3.

Am Sonntag dem 22.8.2021 gibt es weitere zwei Spiele: Die Verbandsliga Softball läd zur Saisoneröffnung um 12 Uhr gegen die Potsdam Porcupines in den Gail S Halvorsen Park, während Team 2 um 15 Uhr am Kölner Damm auf die Berlin Roosters trifft.

Spielpläne und Tabellen

Unsere Seite befindet sich noch im Aufbau. Später findet ihr hier sämtliche Spielpläne und aktuelle Tabellen für alle unsere Teams. In der Zwischenzeit könnt ihr alle Informationen dazu im Gamecenter des BSVBB finden, oder ihr benutzt die App:

Teamshops

Im Team Shop unseres Trikotherstellers Diamond Pride findet ihr die offizielle On-Field-Kollektion.
Im Merch Shop findet ihr alles, was keine Kleidung ist, sowie günstige Fan-Caps.

Der Verein ist bei beiden Shops nicht als Verkäufer tätig, sondern stellt nur die Designs zur Verfügung.

Unsere Partner